So funktioniert die Röntgenprüfung (RT)
Die Röntgenprüfung, auch Durchstrahlungsprüfung oder Radiografie genannt, ist ein bildgebendes Verfahren der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Mit Hilfe einer Röntgenröhre oder eines isotopischen Strahlers wird die Dichte und Homogenität eines Bauteils auf einem Röntgenfilm oder digitalem Detektor abgebildet. Unterschiede in der Materialdicke oder -dichte erzeugen Helligkeitskontraste, anhand derer selbst feine Risse und Volumenfehler erkannt werden können.
Zur Bestimmung der Bildgüte werden Bildgüteprüfkörper (BPKs) mit aufgenommen. Diese ermöglichen eine objektive Beurteilung von Kontrast und Auflösung. Die Röntgenprüfung ist insbesondere für sicherheitsrelevante Bauteile wie Schweißnähte (EN 1435) und Gussteile (EN 12681, EN 444) ein Standardverfahren. Sie erlaubt die zuverlässige Detektion von volumenhaften Fehlern und trägt so maßgeblich zur Qualitätssicherung bei.
Wir bieten sowohl stationäre als auch mobile Röntgenprüfungen mit modernen Anlagen und isotopischen Quellen an und passen das Verfahren flexibel an Werkstoff, Bauteilgröße und Prüfaufgabe an.
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Schritt 1 – Vorbereitung für die Durchführung
Das Bauteil wird gereinigt und zusammen mit der Röntgenquelle sowie dem Detektionsmedium (Film oder digitaler Detektor) präzise ausgerichtet. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Durchstrahlung der gesamten Prüfzone.
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Schritt 2 – Durchführung der Durchstrahlung
Die Röntgenstrahlung wird definiert dosiert eingesetzt, um ein Bild der inneren Strukturen des Bauteils zu erzeugen. Je nach Material und Bauteildicke kommen unterschiedliche Energieniveaus (bis 300 kV) oder isotopische Quellen wie Iridium 192 oder Selen 75 zum Einsatz.
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Schritt 3 – Aufnahme und Auswertung im Rahmen der Durchführung
Die entstehende Durchstrahlungsaufnahme wird entweder auf einem Röntgenfilm oder mit digitalen Detektoren aufgezeichnet. Anschließend analysiert qualifiziertes Fachpersonal die Aufnahme und identifiziert mögliche Unregelmäßigkeiten anhand von Kontrast- und Dichteunterschieden.
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Schritt 4 – Dokumentation und Qualitätssicherung
Alle Ergebnisse werden detailliert dokumentiert und bei Bedarf mit Bildgüteprüfkörpern (BPK) validiert. Diese Nachweise dienen als Grundlage für die Qualitätssicherung und die Freigabe sicherheitsrelevanter Bauteile.
- Digitale Röntgenprüfung (DR) – schnelle, hochauflösende digitale Bildgebung mit sofortiger Auswertung
- Filmradiografie – bewährtes klassisches Verfahren mit Röntgenfilm für dauerhafte Archivierung
Die Röntgenprüfung / Durchstrahlungsprüfung ist eine der präzisesten Methoden zur Erkennung von Materialfehlern und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit und Langlebigkeit von Bauteilen.